Montag, 30. Juli 2012

Trip to Ranua

Heute nahm uns Aija mit zu einem Überraschungsausflug. Wir sind zum Zoo nach Ranua gefahren. Dort gab es auf einer weitläufigen Waldfläche viele einheimische Tiere zu sehen. Wir machten uns auf den 2,5 km langen Rundweg und sahen sowohl aus Deutschland bekante Tiere, als auch typische Bewohner Finnlands, wie zum Beispiel Rentiere oder Elche.

Bereits auf der Autofahrt dorthin konnten wir zahlreiche Rentiere auf und neben der Straße bewundern. Jetzt ist mir klar, warum es in Finnland die meisten Unfälle mit diesen Tieren gibt.

Steffi, Aija und Aija's kleiner Begleiter Henri

Bei den vielen Eulen musste ich irgendwie an Harry Potter denken :-)

Diese Bären hatten es mir besonders angetan. Ich habe bestimmt eine halbe Stunde lang nur Fotos von den beiden gemacht.


Dieses Rentier war nicht auf der Straße, sondern im Gehege. Da konnte man es noch einmal so richtig von nahem betrachten.

Sonntag, 29. Juli 2012

Aus dem finnischen Alltag 3

Es sind mir in den letzten Tagen wieder Unterschiede im finnischen Alltag aufgefallen.

Es gibt in Rovaniemi mehrere öffentliche Plätze, wo die Bewohner ihre Teppiche waschen  und trocknen können. Da das Wetter in der letzten Woche überwiegend schön war, hat man viele Menschen und Teppiche an diesen Plätzen vorgefunden. In Deutschland würde man den Bewohner der Stadt wahrscheinlich nicht einfach so einen Platz und einen Wasseranschluss zur Verfügung stellen. Diese Plätze sind hier frei zugänglich und werden nicht überwacht.


Diese roten Stäbe findet man häufig in der Stadt und eben auch direkt vor unserer Wohnung und auf dem ganzen Gelände des Studentenwohnheims. Am Anfang habe ich mich noch sehr über diese Dinger gewundert, aber wenn man länger darüber nachdenkt, bekommt man eine Ahnung, wofür die Stäbe da sind.
Momentan lebe ich ja hier in der Dauerhelligkeit und da erfüllen die Stäbe keine Funktion. Wenn man sich aber vorstellt es ist Winter, es liegen fast 2 m Schnee und es ist dauerhaft dunkel, dann machen die Stäbe schon Sinn. Man kann damit die Wege erkennen und Hindernise, wie Baumstümpfe sind damit auch markiert.



Beim Einkaufen für mich als einzelne Person stoße ich immer wieder auf das Problem, dass ich keine kleinen Verpackungen von Dingen finde. Zum Beispiel kann man 2 kg geschnittenen Käse kaufen, aber keine 200 g. Es beginnt erst bei 500 g. Was will ich allein mit 500 g Käse? Man kann auch 5 kg Säcke mit Mehl oder Reis kaufen. Das kennt man aus Deutschland höchstens aus dem Großmarkt. Wenn man sich aber vergegenwärtigt, dass hier das Land sehr dünn besiedelt ist und manche Einwohner manchmal 100 km von der nächsten größeren Einkaufsmöglichkeit entfernt wohnen oder im Winter viele Ortschaften durch den vielen Schnee für längere Zeit von der Außenwelt abgeschnitten sein können, bekommt man eine Idee warum hier die Vorratswirtschaft eine ganz andere Bedeutung hat. 

Ausflug ins Freilichtmuseum

Heute haben wir das schöne Wetter genutzt und sind ins Freilichtmuseum gefahren. Es liegt 4 km vom Stadtzentrum Rovaniemis entfernt und zeigt, wie die Menschen hier im letzten Jahrhundert gelebt haben. Anders als bei uns haben die Menschen im Norden Finnlands fast ausschließlich von der Forstwirtschaft gelebt.

In einem weitläufigen Waldgebiet waren zahlreiche Hütten verteilt, in denen kleine Ausstellungen zu finden sind. Die Hütten sind zum Teil Originale, zum Teil nachgestellt. Manche Gebäude wurden sogar an anderen Orten abgebaut und dann auf dem Museumsgelände wieder aufgebaut.


Die Küche der Holzfäller

Werkzeuge 

Eine Motorsäge,die von 2 Personen bedient werden muss.
Ofen im Flösserhaus


Ein alter Flossschlepper

Es war interessant, zu sehen, wie die Menschen früher diese harte Arbeit gemeistert haben. Man kommt schon ins Grübeln, wenn man sieht, wie der Alltag der Menschen früher aussah. Heute haben wir alle ein gutes Auskommen mit unserer Arbeit. Keiner muss hungern, auch wenn die Arbeit mal nicht so gut läuft. Jeder von uns göhnt sich auf seine Art hin und wieder etwas Luxus oder einfach mal etwas besonderes. Früher haben die Menschen tagtäglich hart gearbeitet und das nur um zu überleben. Um genug zu haben, um zu überleben.

Donnerstag, 26. Juli 2012

!NEU! Erreichbarkeit!!!

Ich weiß, das kommt jetzt etwas ungelegen, da ich meine Postadresse schon in die Welt gesetzt habe und nicht mehr alle so aktuell meinen Blog verfolgen, aber ich will es trotzdem versuchen!

Mir hat sich heute eine neue Möglichkeit ergeben, als ich erfahren hatte, dass POSTE RESTANTE in jedem finnischen Postamt möglich ist. Das bedeutet, dass man einfach seinen Namen, Poste restante und die PLZ und den Ort des Postamtes angibt und dann wird die Post im Postamt solange aufbewahrt, bis man sie abholt.

Momentan mache ich das in einem Postamt in der Stadt, aber es ist für mich immer ein Umweg dorthin zu fahren. Deshalb habe ich jetzt im Postamt im Weihnachtsmanndorf angefragt. Ich wurde dann zur obersten Postelfe geschickt. Es handelt sich dabei um eine sehr freundliche ältere Dame, die schon viele Jahre im Postamt arbeitet. Ich hat keinen Grund gesehen, warum ich meine Post nicht zu ihr schicken könnte. Jetzt geht meine Post also zum Hauptpostamt des Weihnachtsmannes. Die neue Adresse beginnt wieder mit meinem Namen, dann:

POSTE RESTANTE
Santa Claus Main Post Office
96930 NAPAPIIRI

Keine Sorge ich gehe auch immer noch zur alten Adresse und schaue nach Post. Nur nicht mehr so regelmäßig. Es ist mit der neuen Adresse deutlich einfacher :-)

Sonntag, 22. Juli 2012

Arktikum

Von Aija bekamen wir nicht nur ein Freiticket für den Santa Park, sondern auch für das Artikum. Es handelt sich dabei um ein Wissenschaftszentrum und Museum über Lappland und die Arktik. Es gehört zu den größten Attraktionen von Rovaniemi und viele Besucher im Weihnachtsmanndorf erkunden sich danach.


Die Architektur ist sehr gelungen und macht es zu etwas besonderem. Die Ausstellungen waren mal interessant, mal weniger spannend. Es gab viele Sachen zum mitmachen und jeder drückt gern irgendwelche Knöpfe und freut sich wenn Läpchen aufleuchten, bevor man sich überhaupt durchliest, worum es geht.



Zu den Hauptthemen dort gehörten: Ökologie, Flora, Fauna und Gesteine. Natürlich gab es auch eine Ausstellung über das Leben der Samen (Volk im Norden Skandinaviens) und leider nur ein kleiner Teil Geschichte.



Santa Park

Am Samtag haben wir bei schönstem Wetter eine Fahrradtour zum Weihnachtsmanndorf unternommen, um einmal die Strecke jenseits der Hauptstraße zu erkunden. Dort angekommen verschaffte uns Aija die Möglichkeit den Santa Park kostenlos zu besuchen.
Der Santa Park wird meistens mit dem Santa Claus Village (Weihnachtsmanndorf) verwechselt. Es ist eine Art Themenpark für Kinder. Viele Besucher fragen bei uns an der Information danach und deshalb ist es für uns wichtig zu wissen, was es dort gibt.

Also machten wir uns dann gleich mit unseren Rädern auf den Weg zum Santa Park, der 2 km vom Dorf entfernt Richtung Rovaniemi liegt. Der Eingang liegt direkt am Fuße eines Berges. Der Park selbst ist in einer Höhle und besonders für Regentage zu empfehlen.


Drinnen kann man dan unter der Erde den Polarkreis unterschreiten und natürlich gibt es dafür auch ein Zertifikat käuflich zu erwerben.


Danach besuchten wir eine Eisgalerie. Bevor man die Ausstellung betritt muss man sich einen Mantel überziehen, denn es sind dort -10°C. Die Staturen waren sehr schön beleutet und sahen sehr schön aus. Leider hält man es bei den Temperaturen nicht lange dort aus.




Anschließend wurde zum Elfenunterricht geläutet. Zwei Elfen des Weihnachtsmannes gaben Unterricht in den wichtigsten Diziplinen, die man als Elf beherrschen muss. Dazu gehören: schleichten, singen, freundlich sein und zaubern. Dafür muss man durch einen Kamintunnel das Klassenzimmer der Elfen betreten und dann einfach mitmachen. Wir saßen natürlich nicht bei den Kindern, sondern in der hinteren Reihe bei den Eltern, aber jetzt können wir den Besuchern, die fragen, aus erster Hand berichten.


Nach Ende des Unterrichts haben wir eine Schlittentour durch die 4 Jahreszeiten im Weihnachtsland gemacht:



Weiter Attraktionen im Santa Park sind: Lebkuchen selbst dekorieren, Weihnachtsdeko basteln, den Weihnachtsmann besuchen (Wobei der nun wirklich nicht echt sein kann, weil der Echte schließlich im Weihnachtsmanndorf ist!!!) oder einfach in der Spielecke spielen.

Am Ende haben wir uns noch die Bühnenshow angesehen, die alle 2 h stattfindet. Auch wenn die Geschichte nicht viel Sinn gemacht hat, war es durch die kleinen Tanzeinlagen sehr nett anzuschauen. Was dann am Ende der Weihnachtsmann da noch mit zutun hatte, konnte ich mir auch nicht erklären...



Fazit:
Für Familien ein echt empfehlenswertes Ausflugsziel, da man die Kinder ab einem gewissen Alter ganz allein die Weihnachtswelt entdecken lassen kann und sich selbst im Restaurant bei einem Kaffee das Bühnenprogramm anschauen kann. Überall gibt es gutgelaunte Wichtel, die einen zum Mitmachen animieren.

Donnerstag, 19. Juli 2012

Wie ich mich riesig über Briefmarken gefreut habe...

Heute war ein schöner Tag, denn wir haben BRIEFMARKEN! Unglaublich, aber wahr. Wir haben Aija endlich überzeugen können, dass wir mehr Karten verkaufen können, wenn wir die Leute nicht immer ins Postamt schicken müssen. Jetzt kann ich auf die Frage: "Haben Sie Briefmarken?", "Do you have stamps?" oder wie die Finnen schlicht fragen: "Postimerkki?" antworten: "Ja", "Yes" oder "Kyllä". Das ist echt toll, denn ich konnte den Satz: "Briefmarken gibt es im Postamt, das ist gleich das nächste Gebäude auf der rechten Seite." nicht mehr hören. Jetzt heißt es natürlich mehr Kopfrechnen, denn die Karten kosten 1 Euro. Das war immer ganz einfach. Jetzt kommen noch 0,75 Euro pro Karte für die Briefmarke dazu ;-) Ich weiß, das klingt nicht schwer und man sollte in der Lage sein, solche einfachen Summen im Kopf zu addieren, aber wenn man dann da steht und in Eile ist, überlegt man dann doch schon einen Moment. Bisher hat immer alles geklappt :-)

Ansonsten habe ich heute Katja kennen gelernt. Sie ist eine von Aijas Vertretungen. Sie ist super nett. Dadurch, dass sie 4 Monate in den USA war, spricht sie sehr gut Englisch und die Kommunikation ist kein Problem. Sie hat uns ein paar Tipps gegeben für Unternehmungen und für unsere Einkäufe. Bis morgen will Sie uns ein paar Rezepte für typische finnische Gerichte aufschreiben, die wir dann mal nachkochen können.

Da heute verhältnismäßig wenig los war, hatte ich Zeit, ein paar Fotos zu machen:


Der Verkaufsraum, auch "House of Elfs" genannt

Meine neue "Arbeitskleidung", dieses T-Shirt verkaufen wir auch: "I have crossed the Arctic Circle in Lappland"

Das Logo der Information

Werbung für die Zertifikate

Unsere Weihnachtspostkasten direkt an der Information

Das sind die letzten ihrer Art bei uns im Verkaufsraum. Wir haben sie Josi & Steffi getauft ;-)

Dienstag, 17. Juli 2012

Neues von der Arctic Circle Information

Bei der täglichen Arbeit mit den Touristen hat sich schon die Routine eingeschlichen. Die Fragen nach Briefmarken oder nach der Toilette kann ich schon nicht mehr hören. Manchmal schaffen es die Leute aber auch jetzt noch komische Fragen zu stellen, auf die ich keine Antwort weiß. Heute fragte zum Beispiel jemand: "Es ist jetzt  Uhr und Mittagszeit und warum steht die Sonne jetzt nicht im rechten Winkel zum Polarkreis?" Mmmh... Woher soll ich das denn wissen? Aber der Mann schien nicht wirklich eine Antwort zu erwarten. Er fand es gar nicht schlimm, dass ich es nicht wusste.

Ansonsten habe ich heute "Arbeitskleidung" bekommen. Ich trage jetzt eines der T-Shirts, die wir auch bei uns an der Information verkaufen. Ich finde, wenn man so ein T-Shirt bei jemandem sieht, bekommt man viel mehr Lust eins zu kaufen. Aija fand das auch und deshalb trage ich das jetzt immer. Das hat viele Vorteile. Zum Einen brauche ich mir jetzt keine Gedanken mehr zu machen, was ich anziehe ;-) und zum Anderen werde ich jetzt überall als Mitarbeiterin erkannt. Als Mitarbeiter bekommt man an vielen Stellen im Weihnachtsmanndorf Rabatt und das musste ich bisher immer erst erklären. Jetzt ist das einfacher. Obwohl ich meinen morgentlichen Tee schon seit über Wochen ohne Erklärung zum Vorzugspreis bekomme :-)

Am Sonntag war ein Reiseleiter an unserer Information, der bestellte Zertifikate abholen wollte. Leider konnte ich keine Zertifikate finden und war kurz ratlos, bis ich auf seinem Voucher (Gutschein für eine Leistung, für die später eine Rechnung geschrieben wird) gesehen hatte, dass er eine Zeremoinie gebucht hat. Ich wusste, dass Aija gerade dabei war eine Polarkreiszeremonie vorzubereiten. Nur leider wusste der Reiseleiter davon nichts. Er hatte das Programm und den Voucher nicht richtig gelesen. Ich habe ihn dann gebeten, seine Reisegruppe einzusammeln und zum Huskypark zu kommen. Dort in einer Hütte führt Aija die Zeremonien durch. Dann rief ich Aija auf ihrem Handy an, um ihr von dem verwirrten Reiseleiter zu berichten und sie bat mich die Gruppe zu begleiten und dann könnte ich bei der Gelegenheit gleich mal eine Zeremonie miterleben.

So bekam ich die Möglichkeit auch einmal bei einer Zeremonie dabei zu sein. Aija verkleidet sich dafür als Schamanin und erzählt ein paar Geschichten aus alter Zeit. Die Zeremonie hält sie in Englisch ab und eigentlich übersetzt der Reiseleiter. Diese Schweizer Gruppe konnte aber sehr gut Englisch und so war es natürlich sehr schön zu erleben, da es keine Unterbrechungen gab.

Aija erzählte viele Geschichten, wie zum Beispiel diese:
"Vor langer, langer Zeit und noch viel weiter davor. Da tobten die Winde über Lappland und konkurrierten miteinander. An einem Tag war Schnee vom Nordwind und dann kam plötzlich wieder Sommer von Südwind. Ein Schamane, der in Lappland lebte, fing deshalb die Winde in seine Mütze ein. Dann verhandelte er mit ihnen und sagte, er würde sie nur herauslassen, wenn sie ihm ein Versprechen auf Ewig geben würden. Die Winde dürften alle wehen, aber nie zur gleichen Zeit. Jeder Wind dürfte nur zu einer bestimmten Zeit des Jahres wehen. So entstanden die Jahreszeiten: Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Als der Schamane die Winde wieder frei ließ, flogen sie alle in ihre Himmelsrichtung. Doch als der Schamane seine Mütze, in der er die Winde gefangen hatte, betrachtete, stellte er fest, dass diese sich verändert hatte. Sie war nicht mehr rund, sondern hatte nun Zipfel, einen für jede Windrichtung:
 Nach einigen Geschichten bot Aija der Gruppe an, ihre Probleme aus der hektischen Welt aufzulösen, sodass alle ein ruhigeres Leben führen könnten. Da konnte natürlich keiner nein sagen. Aija benutzte dafür ein typisches Lapplandmesser, mit dem sie symbolisch die Probleme aus dem Nacken der Menschen schnitt. Anschließend sagte sie, dass jeder, der Lappland einmal besucht, ein Stück von seinem Herzen dort lässt und irgendwann zurück kehrt, wenn nicht in diesem Leben, dann im nächsten. Dafür malte sie jedem mit Kohle einen Kreis auf die Stirn. Der Kreis sollte bis zum nächsten Morgen nicht mehr abgewischt werden, ansonsten würde man statt als Schwan, als Ente zurückkehren.

Ich finde, diese Zeremonie ist eine schöne Gelegenheit den Besuchern einen kleinen Einblick in die Kultur Lappland zu geben. Ich mochte die Geschichten, die ich gehört habe und kann es jetzt guten Gewissens den Reisegruppen empfehlen.

Montag, 16. Juli 2012

Kulinarisches

Ich hatte jetzt einige Wochen Zeit um mir einen Eindruck von den finnischen Essgewohnheiten zu verschaffen. Es gab einiges neues zu entdecken, aber viele Dinge sind nicht viel anders als bei uns in Deutschland.

Brot:



Ich glaube, beim Brot kann man in den Länder die Unterschiede sehr gut erkennen. Bei meiner Sprachreise in Irland habe ich viele verschiedene Arten von Weißbrot kennengelernt. Vielleicht würde man von Finnland vorwiegend Knäckebrot erwarten, aber es ist nicht ganz so. Natürlich gibt es hier überall Knäckebrot. Es gibt auch deutlich mehr Auswahl und verschiedene Größen:



 Vorwiegend findet man hier Roggenbrot. Aber nicht als Laib, so wie wir es kennen, sondern ein Brötchenform. Es sind sehr platte, trockene Brötchen.



Dabei sollte ich wohl auch noch erwähnen, dass es in Rovaniemi keinen Bäcker gibt. Hier kauft man sein Brot verpackt im Supermarkt.

Ich habe es ganz am Anfang einmal mit den Roggenbrötchen probiert, aber es war mir einfach zu trocken. Deshalb bin ich jetzt auf weißbrotähnliches Brot umgestiegen. Es ist weich, aber voller Kümmel. Damit konnte ich mich bisher am besten anfreunden:-)



Letztens habe ich auch diese ... nun ja ... Fladenbrote probiert. Sie sind nicht schlecht. Schmecken etwas fad, aber das kann man ja durch den Belag ausgleichen. Ich in mir jedoch immer noch nicht so ganz sicher, ob man diese nicht vielleicht aufbacken muss. 



Ab und zu probiere ich neues aus. Zum Beispiel diese weißen Kringel:



Die sind was zum Knabbern zwischendurch. Den Geschmack kann ich nicht so richtig definieren... irgendwie mit Vanille.

Fazit: Brot, wie in Deutschanad, gibt es hier nicht.

Kuchen:


Die Finnen mögen es süß. Es gibt hier mangels Bäcker frische Backwaren auch im Supermarkt. Das sind meistens in Zucker gewälzte Waren, vergleichbar mit Pfandkuchen (Berliner, Krapfen, was auch immer...). Oft gibt es auch Sahneschnitten oder Hefekuchen mit viel Sahne. (Ich muss demnächst mal ein paar Fotos machen :-) )

Rentier:


Typisch für Finnland ist auch das Rentierfleisch. Da wir bei der Arbeit im Weihnachtsmanndorf diverse Rentierrestaurants quasi um die Ecke haben, hab ich auch schon probiert. Ich würde es beschreiben als Mischung zwischen Rind und Wild. Sehr lecker, aber auch sehr teuer.


Fastfood:


Nach meinem Empfinden hat Fast Food hier noch einen größeren Stellenwert, als bei uns in Deutschland. In den Läden gibt es lange Regale voll mit Cheeseburgern und Pizzen, die man nur mal schnell in die Mikrowelle schieben muss. Ich war besonders faziniert von den Minipizzen aus dem Becher, die nach 30 Sekunden in der Mikrowelle fertig waren... Geschmacklich war es nicht umwerfend, aber um mal schnell den Magen voll zu bekommen, war es in Ordnung, wenn auch nicht das gesundeste:-P




Ansonsten gibt es hier einen McDonalds und die finnische Fast-Foot-Kette "Hesburger". Die habe ich aber noch nicht besucht.

Getränke:


Es gibt erstaunlich viele Light-Getränke, aber auch normale Softdrinks. Hier schein bunt und süß das Motto zu sein. Getränke gibt es hier in allen Regenbogenfarben.

Bier wird meist von der finnischen Marke Karhu (Bär = Nationaltier) getrunken. Eine deutsche Biersorte habe ich noch in keinem der Läden gesehen.

Süßigkeiten:


Die Finnen lieben Lakritze. Es gibt hier unmengen von Sorten und sogar viele Eissorten mit Lakritze. Ansonsten gibt es Schokolade, wie bei uns, aber leider nicht so eine große Auswahl an Keksen :-(

Eis:


Wenn wir gerade schon mal bei Eis sind. Es gibt hier mehr Eis- als Brotsorten. Zum Beispiel: Apfel-Zimt, Birne-Toffee oder Mango-Melone. Und diese Sorten bekommt man hier in jedem gut sortierten Tiefkühlregal.

Ich denke, das waren erstmal genug Einrücke fürs Erste! Ich werde die Liste später weiter führen :-)

Mittwoch, 11. Juli 2012

Santamus

Gestern durfte ich etwas ganz besonderes erleben und ich weiß gar nicht so recht, wie ich es beschreiben soll. Alle begann am Nachmittag, als Aija zur Arbeit kam. Sie meinte zu uns, dass wir um 3 Uhr zu Santamus gehen sollen. Wir sollen mal gucken, was da ist, damit wir den Touristen davon berichten können. Weder Steffi noch ich wussten, was das ist oder was das sein soll.

Als wir dann um 3 eine kleine Wegbeschreibung von Aija bekamen, merkten, wir, dass wir das Gebäude kennen. Wir sind schon einige Male daran vorbei gelaufen, aber es war immer geschlossen und sah nicht so aus, als wäre da überhaupt etwas. Erst jetzt fiel uns das Schild "Santamus" auf. Santamus liegt am Rand des Weihnachtsmanndorfes, direkt neben den Parkplätzen:




Gestern sahen wir also das erste Mal die Tore geöffnet! Auf dem Hof begrüßte uns ein junger Mann und stellte sich als Samuel vor. Er lud uns ein, ein wenig am Feuer zu sitzen und kurz zu warten, bis Makki kommt. Makki lies nicht lange auf sich warten. Makki ist der Besitzer von Santamus und begrüßte uns herzlich. Dann ging es schon los. Samuel stand mit einer Kamera vor uns und fotografierte uns mehrere Male. Erst allein, dann mit ihm, dann nochmal einzeln. Wofür die Fotos gemacht wurden, sollten wir erst später sehen Anschließend saßen wir am Feuer und Makki erzählte ein wenig von seinem Leben und von Santamus. Er sprach mit uns Englisch, weil sein deutsch nicht so gut war und Finnisch wir nicht verstehen konnten. Er berichtete, dass Santamus ein Erlebnisrestaurant ist und er sehr erfolgreich damit große Veranstaltungen betreibt. Er meinte aber gleich, es sei sehr teuer hier. 

Darunter konnte ich mir zunächst gar nichts vorstellen, da auch das Gebäude von außen etwas alt und nunja... vielleicht ein wenig baufällig wirkte. Auf jeden Fall soll man in Santamus eine einzigartige Atmosphäre genießen können. 

Danach holte Makki eine singende Säge. JA! Ich war auch überrascht, weil ich sowas noch nie in natura gesehen hatte. Er hat uns dann ein Lied darauf vorgespielt und es war klasse. Es klang richtig toll.

Danach ging es hinein in die Welt von Santamus! Als ich drin war, hat es mir den Atem genommen. Ich kann es nicht richtig beschreiben, aber die Atmosphäre in diesem Raum war unbeschreiblich... Es verläuft ein kleiner Bach quer durch das "Restaurant" und dann stehen überall Kerzen und in jeder Ecke brennt ein Kamin. Alles war dunkel, aber gerade noch so hell, dass man alles sehen konnte. Am besten schaut ihr selbst mal rein:


Auf den Fotos ist natürlich alles hell, aber ich finde, man bekommt einen Eindruck. Nachdem wir eine Weile den "Gastraum" bestaunt hatten, gingen wir zur restauranteigenen Sauna (auch in der Galerie zu bestaunen). Danach setzten wir uns an einen der Kamine und Makki spielte uns auf der Kantele ein finnisches Volkslied. Die Kantele ist das finnische Nationalinstrument und hat einen wunderschönen hellen Klang. Die Musik und die Atmosphäre waren richtig schön. Ich hätte Stunden dort sitzen können! Am Ende nahm Makki eine Fernbedienung und ließ eine Wand aus Wasser in den kleinen Bach regnen. Darauf projezierte er dann die Fotos, die wir am Anfang zusammen gemacht hatten. Dazu gab es Klaviermusik, die Makki selbst komponiert hat und ein Glas Saft. 

Wieder draußen erklärte uns Makki, dass er so eine Führung, wie wir sie bekommen haben, zukünftig den Besuchern für 10 Euro anbieten will. Nach der Führung kann man sich dann noch mit einem Kaffee ans Feuer setzen und ein bisschen mit Makki quatschen. 

Jetzt wissen wir, was die Besucher im Santamus erwartet und wir können es nur jedem Besucher empfehlen, der auch noch etwas anderes von Lappland sehen will, als den Weihnachtsmann. Ich war auf jeden Fall begeistert!


Montag, 9. Juli 2012

Aus dem finnischen Alltag 2

Etwas typisch Finnisches findet sich sogar in unserer kleinen Wohnung wieder: Der Kuivauskaappi! Das ist ein Trockenschrank. Darin befinden sich statt Einlegeböden Abtropfgitter. Geschirr wird dort gleich nach dem Abspülen, also noch nass, reingestellt und kann dann im Schrank trocknen. Sehr praktisch! Besonders in so einem Studentenwohnheim.


Auch im Bad lässt sich ein Unterschied zu Deutschland feststellen. Neben dem Waschbecken gibt es in Finnland immer eine Duschbrause. Die Finnen legen eben großen Wert auf die Hygiene...

Typisch Finnisch sind auch die viele laktosefreien Lebensmittel. Selbst Einem, der keine Probleme mit Laktose hat, fällt die Vielfalt an Produkten auf. Man muss schon fast nach Produkten suchen, die Laktose enthalten. So ist der Turm mit laktosefreier Milch genauso hoch, wie der ohne. Woran das liegt, konnte ich noch nicht so ganz ergründen, denn die Laktoseintoleranz-Rate ist hier nicht einmal so hoch, wie in Deutschland. Vielleicht will man mehr Sympatie mit den Betroffenen zeigen.

Sonntag, 8. Juli 2012

Ausflug in die Natur

Da Rovaniemi im Sommer sehr ausgestorben ist, weil ein Großteil der Bevölkerung im Feriencottage irgendwo an einem der zahlreichen Seen des Landes den Sommer verbringt. Deshalb habe ich mich am Wochenende auch in die Natur begeben und alles auf mich wirken lassen. Hier ein paar Fotos von meinen Ausflügen: